Clubfahrt 2024

Club Reise 2024: Glückauf im Ruhrgebiet

Erlangen-Hugenottenstadt | 17. November 2024
Über den Feiertag der deutschen Einheit ging die diesjährige viertägige Reise mit 14 Personen ins Ruhrgebiet - nach Bochum. Am ersten Tag lernten wir gleich unter Tage die Arbeitswelt der Bergleute kennen. Wir wurden von ehemaligen Bergleuten wie Lehrlinge in Bergmannskluft durch das Trainings-Bergwerk in Recklinghausen geführt. Die schwere Arbeit (Maloche) unter Tage wurde uns teils live und selbst handanlegend mit der Originalausrüstung demonstriert. Die eine oder andere Anekdote belebte die Führung und zeigte uns die stolze Distanz der Bergleute zur „Teppichabteilung“. Im Abschluss gab es die im Ruhrgebiet typische Currywurst im Gesellschaftsraum mit dem Motto:“ Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten“.

Während der ganzen Reisezeit spürten wir Sympathie, Respekt und ein wenig Romantik für die Welt des Bergmannes, die mit den sechziger. Jahren langsam endete.

Am Nachmittag besichtigten wir die gewaltigen Industriedenkmäler des ehemaligen Hochofenwerkes Phoenix West in Dortmund. In der Stehbierhalle, der letzten freien Brauerei „Bergmann“ in Dortmund, stärken wir uns unter der Auswahl vielfältiger frisch gezapfter Biersorten und einem „Wasserschwein“. Danach besuchten das Phoenix des Lumières (Glasbläserhallen), die eine immersiv inszenierte Videopräsentation mit einem beeindruckenden Raumklang eines Tiefseetauchganges mit überwältigenden Bildern der Tier- und Pflanzenwelt zeigte.

Zum Abendessen trafen wir zehn Mitglieder des Lionsclub Oberhausen – Glückauf in einem alten Bauernhof mitten in Essen. Als besonderen Gast durften wir den amtierenden GRV Gregor Weinand begrüßen, der uns über die Ideen und Ziele seines Governorat Jahres berichtete. Es fand ein intensiver Gedankenaustausch mit dem üblichen Wimpeltausch und Ansprachen beider Vorsitzenden statt. Als Höhepunkt hörten wir einen sehr unterhaltsamen Vortrag mit viel „Dönekens“ über die Entwicklung der Sprache des Reviers von Kalle Henrichs, einem pensionierten Gymnasiallehrer aus Essen.

Am nächsten Tag setzten wir mit dem Besuch der Zeche Zollverein die Reise zu den Industriedenkmälern in Essen fort. Wir besichtigten die in den fünfziger Jahren mit Schacht 12 modernste Zeche. Wir lernten die gewaltige Förderungsanlage, Sortierung und Waschung der Kohle kennen.

Der Nachmittag gehörte der Führung durch die Villa Hügel im Essener Süden. Wir lernten die Historie der Stahlproduktion kennen, sowie das Leben der Familie Krupp in Ihrer repräsentativen Villa. Nach einem Spaziergang durch den wunderschönen Park hinunter zum Baldeneysee fuhren wir entlang des Ruhrtales nach Duisburg. Dort wartete schon die Führung durch das Museum Küppersmühle auf uns. Neben der beeindruckenden Architektur des umgebauten Getreidesilospeichers beschäftigten wir uns mit der modernen Kunst von Richter, Baselitz etc., ab 1950. Der Ausklang des Tages fand mit einem empfehlungswerten Besuch des Restaurants des Museums mit Blick auf den neu gestalteten Innenhafen/Kunst Hafen von Duisburg statt.

Am dritten Tag besuchten wir die sehr lehrreiche Ausstellung über die Nutzung und ökologische Bedrohung der Weltmeere im dem monströsen Gasometer in Oberhausen.

Anschließend ging es zurück nach Essen in das Folkwang Museum, wo wir durch die ständige Ausstellung und die Zusatzausstellung über die Bedeutung von Haaren in der Kunst „Grow it, show it“ geführt wurden. Die Führung von Herrn Herold war so beeindruckend, dass alle mit dem besten Eindrücken nur unwillig das Museum verlassen wollten.

Nach einem Gala Menü in unserem Hotel besuchten wir das naheliegende seit über 30 Jahren bestehende Musical Starlight Express, das jeden in seinen Bann zog. Den Ausklang fand die Reise mit mehreren Sundownern in der Hotelbar. Wir haben in der zur Verfügung stehenden Zeit viel gesehen und bleibende Eindrücke gewonnen, aber vieles bleibt noch zu erleben.

Fazit: Der Besuch des Ruhrgebietes ist jederzeit eine Reise wert.

Weitere Fotos: